Interessantes und Wissenswertes aus der Welt der Bienen
Das Leben als Biene im und um den Bienenstock ist vielfältig, komplex, interessant, unglaublich, spannend, erstaunlich, faszinierend, aufregend, fesselnd, packend, raffiniert und noch vieles mehr.
Wir haben hier ein paar faszinierende und interessante Informationen und Fakten aus der Welt der Bienen für Sie zusammengestellt.
Wussten Sie schon, dass...
...eine Biene rund 25.000 mal ausfliegen muss um ein 500g Glas Honig zu sammeln?
Eine Biene kann etwa 0,02g Honig transportieren, rein rechnerisch müsste sie also 25.000 mal ausfliegen um ein Glas Honig mit 500 g zu befüllen. Glücklicherweise gibt es in einem Bienenstock bis zu 50.000 Bienen, die alle ganz wunderbar zusammenarbeiten. Eine Sammelbiene fliegt am Tag bis zu 30 mal zum Sammeln von Nektar und Pollen aus und bestäubt bei einem Flug etwa 200-300 Blüten. Bienen zählen nicht zuletzt wegen ihrer Bestäubungsleistung neben Kuh und Schwein zu den wichtigsten Nutztieren.
...fester, vollständig kristallisierter Honig ganz einfach wieder verflüssigt werden kann?
Dazu muss er im Glas leicht erwärmt werden auf maximal 40°C, zum Beispiel in einem Wasserbad, bis er wieder flüssig ist. Wenn er darüber erhitzt wird, dann werden die wichtigen Enzyme und andere Inhaltsstoffe des Honigs zerstört. Und gerade diese Inhaltsstoffe machen den Honig so besonders gesund.
...Bienen viel besser sehen als wir Menschen?
Das menschliche Auge schafft immerhin ca. 65 Bilder pro Sekunde. Mit ihren Facettenaugen nehmen Bienen dagegen über 300 Bilder pro Sekunde wahr. Damit können sie Bewegungen sehr gut wahrnehmen. Das hilft ihnen bei der Orientierung im Flug und bei der Ermittlung ihrer Geschwindigkeit. Die männlichen Bienen, die Drohnen, haben sogar noch bessere Augen. Die brauchen sie auch um die Königin im freien Flug zu finden und sie zu begatten. Nach der Begattung haben die Drohnen ihre Pflicht erfüllt und sterben einen glücklichen Tod.
...Elefanten Angst vor Bienen haben?
Tatsächlich, die großen Dickhäuter haben richtig Angst vor Bienen. Sie fürchten sich so sehr vor den kleinen Bienen, dass sie alleine schon von ihrem Summen vertrieben werden. Bienen attackieren die Elefanten an den Augen oder in ihren Rüsseln. Stiche sind dort für die Riesen sehr schmerzhaft. In Afrika haben die Farmer sich dies zunutze gemacht. Sie setzen Bienenstöcke als natürlichen Zaun ein um Elefanten von ihren Äckern fernzuhalten. Alle 10 Meter wurden Bienenstöcke aufgestellt und mit Seilen verbunden. Wenn nun ein Elefant an eines der Seile stößt, schwingen alle Bienenstöcke entlang des natürlichen Zauns mit. Die Bienen werden aufgeschreckt, wollen ihren Stock verteidigen und greifen die Elefanten an. Geringer Aufwand, geringe Kosten und große Wirkung – genial einfach.
...Bienen tanzen?
Durch Tanzen teilen sich Bienen mit, wo Futter gefunden werden kann. Beim einfachen Rundtanz wird angezeigt, dass Futter in unmittelbarer Nähe des Stocks vorhanden ist. Mit dem wesentlich komplexeren Schwänzeltanz wird sowohl über die Richtung anhand des Sonnenstandes als auch über die Entfernung anhand der Tanzdauer mitgeteilt. Damit verfügen unsere Bienen über eine exklusive, komplexe, effiziente und gleichzeitig wunderschöne Art der Kommunikation. Der Schwänzeltanz wurde im letzten Jahrhundert von Karl von Frisch erforscht. Für die Entschlüsselung des Schwänzeltanzes erhielt er 1973 sogar den Nobelpreis.
...dass Honig bei Schwellungen, Husten, Fieber oder bestimmten Schmerzen hilfreich sein kann?
Seine Inhaltsstoffe wirken entzündungshemmend und antibakteriell. Auch in der Wundheilung spielt Honig eine besondere Rolle. Er fördert das Wachstum bestimmter Zellen des Bindegewebes, wodurch es zu einer geringeren Narbenbildung und gleichmäßigeren Wundheilung kommen kann. Auch Brandwunden sollen mit Honigauflagen besser heilen. Damit Honig sein Aroma, seine Farbe und seine Konsistenz behält, sollte er kühl und dunkel gelagert werden. Für cremige Honige sind 10 bis 12 °C und für flüssige Honig 18 bis 20 °C in Ordnung. Da Honig stark Wasser anzieht, sollten Sie auf trockene, gut verschlossen Gefäße achten. Wenn Sie diese Hinweise beachten, behält ihr Honig sehr lange seine Qualität und leckeren Geschmack.
...die Varroamilbe vor mehr als 30 Jahren aus Asien bei uns eingeschleppt wurde und unseren Bienen seither das Leben schwer macht?
Es gibt mittlerweile weltweit nur noch ganz wenig varroafreie Gebiete. Ganz oben im Norden, in Schweden und auf ein paar Inseln bei Australien soll es noch varroafreie Bienenvölker geben. Aber bei uns in Europa sind diese Parasiten mittlerweile in jedem Bienenstock zu finden. Es gibt verschiedene Mittel, die gegen die Varroamilbe eingesetzt werden. Meistens sind es biologische, natürlich vorkommende Säuren wie Ameisen- oder Oxalsäure. Daneben sind Thymol basierte Mittel im Einsatz und selten auch chemische Mittel, die aber meist zu Resistenzen führten und teilweise auch Rückständen im Honig. Zu erwähnen sind auch noch etwas exotische Verfahren wie die Bienensauna oder sogar der "Varroa Killer Sound". Die Imkerei Honisch setzt nur biologische Mittel ein, keine Chemie!
...ein Bienenvolk im Jahr etwa 70-80 kg Honig zur Energieversorgung sowie etwa 25-30 kg Pollen zur Eiweißversorgung benötigt?
Was darüber hinaus geht kann der Imker ernten, schleudern, aufbereiten und in Honiggläser abfüllen. Eine Biene kann bei jedem Sammelflug etwa 0,02g Honig in ihrer Honigblase transportieren. Für ein 500g-Glas Honig müssen also etwa 25.000 Bienen einmal ausfliegen und leckeren Nektar sammeln. Dabei legen sie eine Flugstrecke von insgesamt beinahe 120.000 Kilometer zurück, also fast 3 mal um die Erde.
...Bienen nicht gefüttert werden sollten?
Der Honig aus dem Supermarkt kommt oft aus ganz anderen Gegenden auf der Welt, aus China, Amerika, Mexiko oder Südeuropa. Dort können für unsere Bienen unbekannte Krankheitserreger enthalten sein, sogenannte Sporen, die dann von den Bienen aufgenommen und in den Bienenstock getragen werden können. Gerade im Herbst finden manche liebe Menschen ein schwaches Bienchen, vielleicht sogar direkt auf dem Fensterbrett. Auch wenn es schwer fällt, ist hier keine Hilfe notwendig. Sterben gehört in der Natur dazu. Bienen leben nur ein paar Wochen oder Monate. Eine sterbende Biene fliegt normalerweise immer weg vom eigenen Bienenstock um zu sterben. Damit werden die Bienen im Stock nicht zusätzlich belastet und so mancher Vogel freut sich über den kleinen Happen. Wenn nun diese sterbenden Bienen gefüttert werden, dann fliegen sie mit neuer, letzter Kraft wieder zurück in den Stock und sterben dort. Beim Füttern, vor allem mit Honig, können darin enthaltene Sporen auf die Biene übertragen werden, die dann ebenfalls zurück in den Bienenstock getragen werden. Diese Sporen führen dann zu schlimmen Krankheiten, wie z.B. die sogenannte "amerikanische Faulbrut" und gefährden den ganzen Bienenstock inklusive den Nachbarstöcken. Also bitte akzeptiert das Sterben in der Natur, auch wenn es manchmal schwerfällt. Es gehört nun mal zum Leben dazu.
...der Pro-Kopf-Konsum von Honig in Deutschland jährlich bei etwa 1 kg liegt?
Das sind dann rund 80.000 Tonnen Honig pro Jahr oder etwa 600.000 randvoll mit Honig befüllte Badewannen! Etwa 80% davon werden importiert, meistens aus der EU, Mexiko oder China. Ca. 20% werden von Imkern in Deutschland mit viel Liebe und in allerbester Qualität produziert, meistens in kleinen, privaten Imkereien wie bei der Imkerei Honisch und Imkerei Großmann von den HonischBienen.
…Pollen der wichtigste Eiweißlieferant für die Bienen ist?
Pollen enthält zudem Fettsäuren, Vitamine, Mineralien und Spurenelemente. Pollen wird von Blüten gesammelt. Dabei bestäubt die Biene ganz beiläufig die besuchten Blüten. Eine Sammelbiene besucht täglich etwa 200 Blüten. Ein starkes Bienenvolk besteht aus bis zu 50.000 Bienen, davon ca. 1/3 Sammlerinnen. Damit kann ein gesundes Bienenvolk mehr als 3 Mio Blüten am Tag bestäuben. Eine ganz außergewöhnliche Leistung, die durch nichts zu ersetzen ist.
...es drei sogenannte "Bienenwesen" gibt?
Pro Volk gibt es genau eine Königin. Sie legt die Eier und hält mit ihren Duftstoffen, den Pheromonen, das Bienenvolk zusammen. Die Arbeiterinnen entstehen aus befruchteten Eiern. Sie erledigen die ganze Arbeit im Bienenstock: Putzen, Wabenbau, Brutpflege, Wachdienst, Sammeln, Heizen, Kühlen, Honig machen, Königin pflegen. Aus unbefruchteten Eiern entstehen die Drohnen. Ihre einzige Aufgabe ist die Begattung der Königin beim Hochzeitsflug. Dafür werden sie von den Arbeiterinnen geliebt, gepflegt und sogar gefüttert. Bis dann im Sommer mit der Drohnenschlacht das süße Leben für die Jungs ein Ende hat. Sie werden dann nicht mehr benötigt und daher aus dem Stock vertrieben.
…eine Biene bei jedem Sammelflug etwa 20 mg Pollen sammelt und dazu bis zu 200 Blüten besuchen muss?
Pollen sind der wichtigste Eiweißlieferant für die Bienen. Zudem enthalten Pollen essenzielle Fettsäuren, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Pollen wird vor allem für die Ernährung der Brut benötigt. Der Pollen wird von den fleißigen Sammlerinnen in speziellen Taschen an den Beinen, den Pollenhöschen, transportiert. Ein Bienenvolk sammelt im Jahr bis zu 40 kg Pollen.
...Bienen Wachs schwitzen?
Aus ihren Wachsdrüsen am Hinterleib pressen sie winzige Wachsstückchen heraus, was auch "ausschwitzen" genannt wird. Mit ihren Mundwerkzeugen knetet die Biene dann diese Wachsstückchen, gibt Spucke dazu und formt sie dann zu Waben. Ein Rähmchen mit den Wachswaben besteht aus ca. 70g Wachs. Für 1 kg Wachs benötigt ein Bienenvolk zwischen 2 und 8 kg Honig. Die Bienen müssen dazu über 1 Mio Wachsplättchen ausschwitzen!
...in jedem Bienenstock immer nur eine Königin vorhanden ist?
Die Königin ist das Herzstück eines Bienenstockes. Sie ist die Einzige die Eier legt, bis zu 2000 Stück pro Tag. Damit sorgt sie für den Fortbestand des Bienenvolkes. Sie hält die Gemeinschaft zusammen durch ihre Duftstoffe, die Pheromone. Die Königin wird nach dem Schlüpfen auf ihrem Hochzeitsflug von mehreren Drohnen begattet. Mit diesem Spermavorrat lebt sie 3-5 Jahre im Bienenstock. Die Arbeiterinnen erkennen wann eine Königin zu alt wird und ziehen aus einem befruchteten Ei eine neue Königin heran. Der Zyklus beginnt dann von neuem.
...es viele verschiedene Bienenbehausungen, auch Beuten genannt, gibt?
Wir verwenden die sog. Zander-Beute. Diese besteht aus einem Beutenboden, aus Zargen in denen die Bienenwaben in den Rähmchen hängen. In eine Zarge passen 10 Rähmchen. Jedes Rähmchen hat 2 Waben, vorne und hinten. Auf jede Wabe passen ca. 3.200 Zellen. In jeder Zelle kann eine neue Biene heranwachsen oder es können Honig und Pollenvorräte eingelagert werden. Ein Bienenstock besteht aus 1-2 Brutzargen sowie aus 1-3 Honigzargen. Normalerweise rechnet der Imker mit ca. 4 Zargen pro Bienenstock. Obendrauf kommt dann noch ein wärme-/kälteisolierter Deckel und eine Blechhaube. Fertig ist die Bienenwohnung.
...Pollen der wichtigste Eiweißlieferant der Bienen ist?
Er besteht zu etwa 20% aus Eiweiß und enthält etwa 10% freie Aminosäuren. Das Eiweiß benötigt die Königin, um Eier zu produzieren. Die Ammenbienen brauchen Aminosäuren um in ihren Futterdrüsen den Futtersaft für die Larven und die Königin zu bilden, das berühmte "Gelee Royal". Ab dem dritten Tag werden die Bienenlarven mit einer Mischung aus Pollen und Honig gefüttert. Der Pollen wird von den Sammlerinnen eingetragen und als Pollenhöschen an den Hinterbeinen transportiert. Im Bienenstock wird er als sogenanntes Bienenbrot in den Zellen in der Nähe des Brutnestes eingelagert.
...Bienen nicht schwimmen können?
Bienen benötigen Wasser. Das sammeln sie in Pfützen, Teichen, Wasserschalen, oft auch in Untersetzern von Blumenkübeln etc. Leider können Bienen nicht schwimmen und benötigen daher Schwimmhilfen. Das können kleine Ästchen sein, etwas Laub oder auch kleine Steine. Die Bienen freuen sich auch über eine kleine Bienentränke. Einfach ein flaches Schälchen mit kleinen Kieselsteinen und vielleicht noch etwas Tonscherben befüllen und Wasser darüber schütten. Wenn die Tränke immer etwas Wasser anbietet, dann werden die Bienen sie sicherlich bald annehmen. Übrigens freuen sich nicht nur Bienen über solche Wasserstellen, sondern auch viele andere Insekten, Vögel und mit etwas Glück vielleicht sogar auch mal ein Igel.
...eine Biene etwa 40 Tage lebt, dabei etwa 1000 Blumen besucht und weniger als einen Teelöffel Honig produziert?
Für uns ist es nur ein Löffel Honig, für eine Biene ihr Leben. Das sollten wir schätzen und dankbar sein. Man muss dabei aber auch noch eines bedenken: Eine einzelne Biene sammelt an einem Tag mehr Honig als ein ausgewachsener Elefant in seinem ganzen Leben! ;)
...Insekten auf ganz unterschiedliche Art überwintern?
Honigbienen überwintern als ganzes Volk und heizen dabei sogar auf über 25°C. Die meisten Insekten überwintern aber in einer Art Kältestarre. Dazu verkriechen sie sich unter der Erde, in Laubhaufen, unter Baumrinden, im Mauerwerk, in Scheunen oder auf Dachböden. Bei Hummeln und Wespen überwintern nur die Jungköniginnen. Oft überwintern Insekten als Ei, als Puppe oder Larve, nur wenige als erwachsenes Insekt. Für viele Insekten läuft die Lebensuhr aber schneller ab und sie sterben im Herbst. Dabei dienen sie als Nahrung für viele andere Tiere. Vögel und Igel können dadurch erst den Winter überleben. Also bitte keine Laubbläser verwenden, sondern gerne mal Laubhaufen liegen lassen und Blumenbeete erst im Frühjahr abräumen.
...die therapeutische Anwendung von Bienenprodukten auch Apitherapie genannt wird?
Inzwischen gibt es verschiedene Vereinigungen, in denen sich neben Imkern auch Heilpraktiker, Mediziner und Wissenschaftler engagieren. Hier tauschen sie sich über die Anwendungsmöglichkeiten von Honig, Propolis, Bienengift und anderen Bienenprodukten aus. Informationen hierzu finden Sie beispielsweise beim "Apitherapie Oberschwaben e.V." der mit dem "Deutschen Apitherapiebund" freundschaftlich verbunden ist. Dort erhalten Sie bei Interesse viele nützliche weiterführende Informationen.
...der Beespace 8 mm beträgt?
Der Beespace ist der Abstand, der von den Bienen nicht mit Waben aus Wachs verbaut wird. Die Bienen bauen Waben mit den Zellen aus Wachs senkrecht im Bienenstock. Zwischen den Waben befinden sich die Wabengassen, in denen die Bienen sich bewegen. Der Abstand zwischen diesen Wabengassen wird "Beespace" genannt. Er entspricht etwa zweimal der Höhe einer Biene, also etwa 6-10 mm. Ist er zu gering oder zu weit, dann bauen die Bienen den Abstand zu. Dann kann der Imker nicht mehr einzelne Rähmchen mit den Waben darauf herausziehen, ohne dabei Zellen zu beschädigen. Das Arbeiten an den Beuten wird damit sehr erschwert. Der Beespace wurde vom amerikanischen Imker Lorenzo Langstroth Mitte des 19. Jahrhunderts entdeckt. Es war ein Meilenstein auf dem Weg zur modernen Imkerei, weil damit sog. Magazinbeuten entwickelt werden konnten, die aus mehreren Komponenten bestehen und dynamisch erweitert bzw. reduziert werden können. Damit bieten sie je nach Volksstärke im Jahresverlauf immer optimalen Lebensraum für die Bienen.
...jeder Honig irgendwann kristallisiert?
Wie schnell ein Honig kristallisiert, hängt von seiner Zusammensetzung ab, im wesentlichen vom Anteil der beiden Zuckerarten Fructose und Glucose. Blütenhonig besteht vor allem aus Glucose und kristallisiert daher schneller. Waldhonig enthält mehr Fructose und bleibt damit viel länger flüssig. Irgendwann kristallisiert aber jeder Honig, was dann zu kleinen Zuckerkristallen im Honig führen kann. Da hat der Imker aber keinen Zucker hinzugefügt, das entsteht durch die Kristallisation von ganz alleine. Durch Rühren wird der Honig cremig, was vor allem beim Blütenhonig gemacht wird. Dabei werden die bestehenden Zuckerkristalle "rundgeschliffen", so dass sich die Kristalle nicht mehr so gut ineinander verzahnen können. Kristallisierter Honig vom Imker ist aber nicht etwa verdorben! Er kann ganz einfach wieder verflüssigt werden. Einfach das Glas in ein Wasserbad stellen und immer wieder etwas umrühren. Aber nicht mehr als 40°, sonst werden die wichtigen Inhaltsstoffe zerstört. Honig aus dem Supermarkt bleibt meist sehr viel länger flüssig als Honig vom Imker. Das hängt damit zusammen, dass Supermarkthonig teilweise ganz fein gefiltert wird und damit Pollen und andere Bestandteile des Honigs rausgefiltert werden. Damit können sich die Kristalle nicht mehr daran anheften. Zusätzlich wird industriell bearbeiteter Honig oft auch noch erhitzt, was ihn länger flüssig macht, aber damit eben auch andere wichtige Inhaltsstoffe wie Enzyme, etc. zerstört. Bei kühler und trockener Lagerung hält Honig sehr lange. Es wurde schon Honig von den alten Ägyptern gefunden, der zwar kristallisiert, aber immer noch genießbar war! Auch damals gab es schon fleißige Bienen!
...Bienen besser riechen können als Hunde?
Sehr viel besser sogar! Die Bienen riechen mit ihren Fühlern. Sie können Duftgemische von Blumen kilometerweit wahrnehmen. Aber sie kommunizieren auch über Gerüche und erkennen sich am Duft. Bei Gefahr verströmen sie einen Duft, der den Ausdünstungen einer Banane recht ähnlich ist. Drum sollte man in der Nähe eines Bienenstocks keine Bananen essen. Das löst bei den Bienen Alarm aus und sie können angreifen.
...der phänologische Kalender 10 Jahreszeiten kennt?
Diese Jahreszeiten sind nicht an fixe Daten gebunden, sondern definieren sich aufgrund der Pflanzenwelt in der Natur. Bestimmte Pflanzenarten sind sog. Zeigerpflanzen, die einen Wechsel der Jahreszeiten anzeigen. Schneeglöckchen und Krokus zeigen an, dass der Winter vorüber ist und der Vorfrühling beginnt. Mit Löwenzahn und Apfelblüte befinden wir uns im Vollfrühling, mit Sonnenblumen und Erdbeeren sind wir im Hochsommer angekommen und der Herbst verabschiedet sich mit Nüssen und Eicheln. Mehr dazu finden Sie beispielsweise bei Wikipedia oder auf den Seiten des NABU.
...es in Deutschland über 130.000 Imker gibt?
Diese kümmern sich um beinahe 900.000 Bienenvölker. Die meisten Imker bei uns imkern in ihrer Freizeit als Hobbyimker, die sich über den Honig als Lohn ihrer Bemühungen rund um die Bienen freuen. Den meisten Honig verbrauchen die Bienen selbst. Der Überschuss wird von den Imkern geerntet und als leckerer Honig verkauft. In Deutschland werden so jedes Jahr etwa 20 - 25.000 Tonnen Honig geerntet. Verbraucht werden bei uns ca. 80.000 Tonnen. Es muss also sehr viel Honig importiert werden.
...leider nicht immer Honig drin steckt, wo Honig drauf steht?
Honig wird weltweit von Bienen produziert und von Imkern geerntet. Mittlerweile sind Chemiker aber auch in der Lage, Honig synthetisch herzustellen. Damit das keiner merkt, werden noch etwas Pollen und andere Stoffe hinzugegeben, als Tarnung sozusagen. So raffiniert gefälschten Honig zu finden ist gar nicht so einfach. Untersuchungslabore müssen dazu aufwändige und teure Verfahren anwenden. In manchen Ländern wird Honig viel zu früh geerntet, also bevor der Honig unter 18% Wassergehalt ist und die Bienen den Honig einlagern. Mit technischen Verfahren wird der Honig dann künstlich getrocknet. Weder Chemikerhonig noch künstlich getrockneter Honig haben aber die besonderen Stoffe, die den gesunden Honig ausmachen und nur durch den langwierigen Prozess im Bienenstock von den Bienen dem Honig hinzugefügt werden. Dafür sind sie viel billiger herzustellen und so mancher Verbraucher freut sich über ein Schnäppchen an der Honigtheke. Wenn Sie darauf achten, dass der Honig aus Deutschland kommt, möglichst direkt vom Imker, und nicht aus "EU und Nicht-EU-Ländern" stammt, dann wissen Sie, dass der Honig mit Liebe und Leidenschaft von Bienen und Imkern hergestellt wurde. Mit allem, was gesunden Honig ausmacht bei bester Qualität.
...es weltweit über 20.000 Bienenarten gibt?
Die meisten davon sind Wildbienen. Nur 9 Arten davon sammeln Honig und werden daher als Honigbienen bezeichnet. Zwei Honigbienenarten haben dabei große Popularität: bei uns die westliche Honigbiene und in Asien die östliche Honigbiene. Die westliche Honigbiene ist mittlerweile weltweit beheimatet. Die neun Honigbienenarten unterscheiden sich in viele Unterarten bzw. Populationen, in der Imkerei auch als Rassen bezeichnet. Unsere Honischbienen sind üblicherweise westliche Honigbienen der Rasse "Carnica". Sie zeichnen sich durch Sanftmütigkeit, Schwarmträgheit und gute Honigerträge aus. Neben dem Honigertrag werden die westlichen Honigbienen für die Erzeugung von Bienenwachs uns Propolis eingesetzt und sind vor allem für die Bestäubung von unzähligen Pflanzen unverzichtbar.
…Eisblumen von den Bienen nicht bestäubt werden?
Das ist auch gut so, denn unsere Bienen brauchen im Winter eine Ruhepause. Durch den Klimawandel verschiebt sich der Frühlingsanfang immer mehr Richtung Januar. Das sorgt bei den Bienen für zusätzlichen Stress. Die Ruhezeit verkürzt sich, es muss noch früher noch mehr gebrütet werden. Das kostet noch mehr Kraft und Energie. Wir alle können den Bienen helfen, indem wir Maßnahmen zur Begrenzung des Klimawandels unterstützen. Aktiv durch Verändern unseres Konsumverhaltens, oder passiv durch Unterstützung von Aktionen, Organisationen und Firmen, die nachhaltig wirtschaften.
...die Anzahl an Bienen in einem Bienenstock über das Jahr stark schwankt?
Nach dem Winter startet ein durchschnittliches Volk mit etwa fünf bis zehntausend Bienen, die mit ihrer Königin in einer Wintertraube überwintert haben. Von Mitte Februar bis Mitte Juni steigt dann die Zahl der Bienen auf bis zu fünfzigtausend Bienen an. In dieser Zeit legt die Königin fast zweitausend Eier pro Tag. Das Brutgeschäft nimmt nach der Sommersonnenwende dann wieder stetig ab und kommt mit den ersten Nachtfrösten im November zum Erliegen. Die Bienen können sich dann etwas ausruhen, bevor im nächsten Jahr der Zyklus wieder von neuem beginnt. Das Leben einer Honigbiene ist im Sommer sehr anstrengend und gefährlich. Sommerbienen leben daher nur etwa 6 Wochen, Winterbienen dagegen bis zu 6 Monate.
...Bienen ganz schön flott sind?
Honigbienen können über 30km/h schnell fliegen. Das entspricht etwa 12 Sekunden auf 100m. Drum Bienen besser nicht ärgern, wenn man nicht gerade ein sehr guter Sprinter ist. Bienen können mehrere Kilometer um den Bienenstock rumsummen und Pollen und Nektar sammeln. Wenn sie Blüten besuchen können sie sogar rückwärts fliegen. Das schafft nicht mal ein Düsenjet.
…Bienen hupen können?
Ja, Bienen hupen, sogar relativ häufig. Englische Forscher haben herausgefunden, dass Bienen einen kurzen, sehr leisen Hupton erzeugen, wenn sie überrascht sind, wenn sie zum Beispiel im Bienenstock versehentlich auf eine andere Biene krabbeln. Die Forscher deuten dies als Zeichen der Überraschung, also eine Reaktion auf einen unerwarteten Reiz. Das Hupkonzert ist angeblich bei Nacht besonders laut. Dann sind alle Bienen im Stock und es ist besonders eng. Hmm, vielleicht mal in einer schönen Sommernacht neben einem Bienenstock auf die Lauer legen? Viel Spaß dabei!
…Honigbienen im Umkreis von 3 km Nektar sammeln?
Bienen bevorzugen Futterquellen in der Nähe des Bienenstocks. Wenn es sich lohnt, dann fliegen sie aber auch mal ein paar Kilometer um an eine ergiebige Trachtquelle, wie zum Beispiel Raps, zu gelangen. Der Flugradius, innerhalb dem Bienen Nektar und Pollen sammeln, beträgt bis zu 3 Kilometer, manchmal sogar auch mehr. Wildbienen haben dagegen einen wesentlich kleineren Flugradius von nur 50 bis 500 Meter. Daher ist es wichtig, im Garten auch bienenfreundliche Pflanzen wie Stauden oder eine schöne Blumenwiese zu pflanzen. Dann vielleicht noch ein Insektenhotel aufstellen und die kleinen, fleißigen Tierchen können ausgiebig beobachtet werden.
…eine durchschnittliche Flugdauer unserer Honischbienen pro Ausflug knapp 30 Minuten dauert?
Dabei besucht und bestäubt eine Sammelbiene zwischen 150 und 1000 Blüten täglich. Sie legt dabei bei einer Fluggeschwindigkeit von ungefähr 7 Meter pro Sekunde, also 25 Kilometer pro Stunde, etwa 85 Kilometer zurück. Für ein Kilo Honig werden zwischen 7 und 40 Millionen Blüten bei knapp 450.000 Tagesausflügen besucht. Die Bienen fliegen dabei in unglaublichen 22.500 Flugstunden mehr als neunmal um den Globus!
…aus befruchteten Eiern weibliche Bienen (Arbeiterinnen), aus unbefruchteten Eiern männliche Bienen (Drohnen) entstehen?
Die Königin begibt sich nach dem Schlüpfen auf Hochzeitsflug. Sie wird dabei von mehreren Drohnen begattet. Den Samen speichert sie in einer Samentasche, wo er über mehrere Jahre bis zu ihrem Lebensende frisch bleibt. Sie kann ihn ganz gezielt bei der Eiablage hinzugeben – oder eben auch nicht. Übrigens: eine Königin entwickelt sich aus einem befruchteten Ei durch ganz spezielle Nahrung der geschlüpften Made, das Gelée Royal. Aber das ist ein anderes Thema…
…eine Bienenlarve in den ersten sechs Tagen ihr Gewicht auf das 500fache vermehrt?
Ein menschliches Baby müsste in dieser Zeit 32 Zentner Gewicht zulegen, um da mitzuhalten. Das ist natürlich ein etwas schräger Vergleich, zeigt aber, was mit einer Honig-Pollen-Diät möglich ist.
…Hornissen eigentlich ganz friedliche Gesellen sind?
Hornissen interessieren sich weder für unser Grillfleisch noch für unseren Frühstückstisch. Sie verteidigen sich nur, wenn sie angegriffen werden oder ihr Nest verteidigen müssen. Im August und September sind Hornissen besonders nervös. Dann werden die Drohnen sowie Königinnen für das nächste Jahr gebrütet. Der Stich einer Hornisse wird oft als schmerzhafter empfunden als der einer Biene oder Wespe. Dies liegt vor allem am etwas längeren Stachel sowie am besonderen Gift der Hornisse. Insgesamt ist das Gift von Hornissen für uns Menschen aber nicht gefährlicher als das von Bienen oder Wespen. Hornissen sind streng geschützt, die Nester dürfen nur in Ausnahmefällen entfernt werden.
…Bienen niemals Rot sehen?
Eine Biene hat zwei verschiedene Augenarten. In der Mitte des Bienenkopfes befinden sich drei unbewegliche Punktaugen, die Ocellen. Mit denen kann die Biene hell und dunkel unterscheiden. Ihre beiden Facettenaugen bestehen dagegen aus vielen einzelnen, sechseckigen Einzelaugen. Im Gehirn wird dann alles zu einem Gesamtbild zusammengefügt. Das Farbspektrum der Facettenaugen reicht dabei vom UV-Lichtbereich bis hin zur Farbe Grün und Gelb, aber nicht bis zum roten Bereich. Eine Biene kann damit kein Rot erkennen. Ein rotes Mohnfeld ist für Bienen also komplett schwarz!
…Bienen ihre Flügel zusammenhaken können?
Bienen haben zwei Flügelpaare auf dem Rücken. Das kann man beim Flug der Bienen nicht erkennen, selbst wenn man es in Zeitlupe betrachtet. Dies liegt daran, dass die Bienen -wie viele andere Insekten auch- ihre Flügelpaare im Flug mit winzigen Häkchen, auch Hamuli genannt, zusammenhaken. Damit schlagen dann Vorder- und Hinterflügel gemeinsam und bilden so einen einheitlichen, großen Flügel.
…Bienen ihr eigenes Brot backen?
Um Pollen haltbar zu machen "backen" Bienen aus Pollen, Honig, Propolis und ihrem Speichel und Drüsensekreten Bienenbrot, das sog. "Perga". Dem werden eine Reihe positiver Effekte auf die Gesundheit zugeschrieben. In Perga befinden sich große Mengen an pflanzlichen Proteinen, Aminosäuren und eine Vielzahl an Mineralstoffen wie etwa Zink, Kalium, Kalzium und Mangan. Zu den postulierten gesundheitlichen Effekten von Bienenpollen und Bienenbrot gehören die Steigerung des körperlichen und geistigen Leistungsvermögens, die Verbesserung der Abwehrkräfte, die Verlangsamung von Alterungserscheinungen, die Deckung eines erhöhten Vital- und Nährstoffbedarfs bei Krankheit, Stress sowie in Schwangerschaft und Stillzeit. Viele Anwendungen in Volks- und Naturheilkunde sind rein empirisch und bedürfen weiterer Untersuchungen, um solche Vermutungen wissenschaftlich untermauern zu können. Einige traditionelle Anwendungen von Pollen und Bienenbrot konnte man aber in wissenschaftlichen Untersuchungen und Studien untermauern. Besonders wichtig für Vegetarier und Veganer: Perga enthält fast alle Vitamine der B-Gruppe. B-Vitamine sind wichtig für deinen Energiestoffwechsel und nur in geringen Mengen in pflanzlichen Nahrungsmitteln enthalten. Insgesamt stecken an die 200 Stoffe in den veredelten Blütenpollen - ungefähr so viel wie in hochwertigem, rein natürlichem Honig.
...frisch geschlüpfte Bienen noch kein Gift im Stachel haben?
Erst nach zwei bis drei Tagen beginnen die Giftdrüsen Bienengift zu produzieren. Im Alter von 2-3 Wochen besitzen die Bienen am meisten Gift und stellen die Produktion ein. Mit frisch geschlüpften Babybienen könnte also gefahrlos gekuschelt werden – wer traut sich?
...es 21 Tage dauert, bis eine neue Biene schlüpft?
Die Königin legt ein Ei, aus dem nach 3 Tagen eine kleine Made schlüpft. Die wird von den Bienen mit Honig und Pollen gefüttert. Nach weiteren 6 Tagen verpuppt sich die Made. Die Wabe wird dann mit einem luftdurchlässigen Deckel verschlossen. Nach weiteren 12 Tagen schlüpft dann aus der Wabe eine neue, fertige Biene. Bienen, die im Herbst schlüpfen, leben etwa 6-7 Monate und überwintern mit der Königin. Das Leben für Bienen, die im Frühjahr und Sommer schlüpfen ist dagegen viel gefährlicher und anstrengender. Sie leben daher nur etwa 5-6 Wochen.
...es etwa 16 Tage dauert bis eine neue Königin schlüpft?
3-5-8, Königin gemacht, sagt der Imker. 3 Tage Ei, 5 Tage Made, 8 Tage verpuppt. Danach dauert es nochmal etwa eine Woche bis sie zum Hochzeitsflug aufbricht und meist noch eine weitere Woche bis sie zuverlässig und sicher Eier in die Zellen legt. Im Frühling legt sie dabei bis zu 2000 Eier pro Tag, was in etwa ihrem eigenen Gewicht entspricht. Die Kraft dazu erhält sie vom Gelée Royal, dem ganz besonderen Königinnenfutter, das die Bienen selbst produzieren.
...Blütenpollen auch das „Gold der Bienen“ genannt werden?
Im Blütenpollen findet sich eine große Vielfalt an Naturstoffen. Die Bienen müssen dafür fleißig arbeiten. Ein Pollenhöschen besteht aus etwa 100.000 bis 5 Millionen Pollenkörnern. Ein Pollenhöschen wiegt ungefähr 5 mg, der Pollen kommt aus ca. 80 Blüten. Pollen eignet sich als Beigabe zu Joghurt, Müsli, kann in kalter Milch aufgelöst werden oder auch direkt eingenommen werden. 1-2 Teelöffel pro Tag, Kinder etwa die Hälfte sind eine gute Nahrungsergänzung und können eine allgemein stärkende, anregende und aufbauende Wirkung haben.
...Honigbienen die einzigen Bienen sind, die Völker bilden?
Diese "sozialen Bienen" bestehen aus einer Königin und vielen tausend unfruchtbaren Arbeiterinnen und einigen männlichen Drohnen.
Ihre wilden Artgenossen sind normalerweise Einzelgänger. Sie leben solitär und werden daher auch "Solitärbienen" genannt. Die Weibchen bauen ihre Nester alleine und versorgen ihre Brutzellen ohne die Hilfe von Artgenossen. Trotzdem bilden auch Wildbienen an geeigneten Stellen kleine "Wohngemeinschaften" um gemeinsam ein Nest zusammen aufzubauen. Man nennt sie dann auch "kommunale Bienen", wobei sich aber jede Biene alleine um ihre eigene Brut kümmert. Hummeln bilden ebenfalls kleinere Staaten, allerdings nur mit wenigen -zig Tieren. Hummeln legen aber keine Honigvorräte an, produzieren nur sehr wenig Wachs und werden daher auch nicht vom Menschen genutzt. Als Bestäuber sind Hummeln in der Landwirtschaft sehr beliebt, weil sie auch bei niedrigeren Temperaturen schon ausfliegen, wenn es den Honigbienen noch zu kalt ist. Die Hummeln werden von speziellen Hummelzüchtern in großen Kartons zu tausenden gekauft und zur Blüte in den Obstplantagen platziert. Leider wird dabei aber kein dauerhafter Lebensraum für die vielen tausend Hummeln geschaffen weshalb die meisten von ihnen nach der Obstblüte wieder sterben.
...Bienen nicht schwimmen können?
Bienen benötigen Wasser. Das sammeln sie in Pfützen, Teichen, Wasserschalen, oft auch in Untersetzern von Blumenkübeln etc. Leider können Bienen nicht schwimmen und benötigen daher Schwimmhilfen. Das können kleine Ästchen sein, etwas Laub oder auch kleine Steine. Die Bienen freuen sich auch über eine kleine Bienentränke. Einfach ein flaches Schälchen mit kleinen Kieselsteinen und vielleicht noch etwas Tonscherben befüllen und Wasser drüberschütten. Wenn die Tränke immer etwas Wasser anbietet, dann werden die Bienen sie sicherlich bald annehmen. Übrigens freuen sich nicht nur Bienen über solche Wasserstellen, sondern auch viele andere Insekten, Vögel und mit etwas Glück vielleicht sogar auch mal ein Igel!
...unsere Honigbienen für ein Kilo Honig etwa 3 kg Nektar sammeln müssen?
Bei einem Ausflug sammelt eine Biene etwa 40 mg Nektar, wozu sie in 15-30 Minuten etwa 200 bis 300 Blüten anfliegen muss. Für ein Kilo Honig sind damit ungefähr 75.000 Ausflüge notwendig, bei denen in mehr 30.000 Flugstunden etwa als 20 Millionen Blüten bestäubt werden. In guten Honigjahren sammelt ein Bienenvolk bis zu 100 kg Honig, von denen die Bienen 60-80 kg selbst verbrauchen und ein Imker etwa 20-40 kg Honig ernten kann. Leider gibt es aber mittlerweile mehr schlechte als gute Honigjahre.
...Drohnen, die männlichen Bienen ein ziemlich entspanntes Leben haben?
Sie haben nur eine einzige Aufgabe: eine Königin zu befruchten. Sie müssen weder Vorräte sammeln noch den Bienenstock gegen Räuber verteidigen und haben auch keinen Stachel. Allerdings ist das Leben der Drohnen relativ kurz. Entweder sie sterben bei der Begattung, weil ihnen -anatomisch bedingt- dabei der Hinterleib rausgerissen wird, oder sie werden im Spätsommer von den Arbeiterinnen aus den Bienenstöcken geworfen, weil sie nicht mehr gebraucht werden. Nur ein paar wenige Drohnen werden im Winter von den Bienen im Stock durchgefüttert. So ganz wollen die Damen auf die männliche Begleitung eben doch nicht verzichten.
...die Farbe des Honigs von vielen natürlichen Faktoren abhängt?
Honig ist keineswegs immer gelb. Die Farbschattierungen reichen von praktisch weiß, wie beim Rapshonig, bis hin zu beinahe schwarz, bei manchen Waldhonigen. Gefärbt wird der Honig durch den Nektar, der Glucose enthält. Wenn Glucose kristallisiert, dann wird der Honig heller. Rapshonig hat einen sehr hohen Glucoseanteil und wird daher nahezu weiß. In jedem Honig kommt Pollen von den Blüten vor, aus denen der Nektar gesammelt wurde. Dieser enthält Farbstoffe, die dann auch den Honig färben. Beim Waldhonig entsteht die Farbe bei der Umwandlung vom Honigtau zum Honig durch Reaktionen von Zuckern mit Aminosäuren. Dabei entsteht auch das besondere Aroma des Waldhonigs. Rückstände von Pollen, Propolis, usw. in den Honigwaben können sich ebenfalls im Honig lösen, den Honig verfärben und sich sogar auf den Geschmack auswirken. Drum sollten Imker darauf achten, dass Honigwaben immer möglichst frisch und hell sind und alte, dunkle Waben eingeschmolzen werden.
...Bienenwachs von den Bienen geschwitzt wird?
Die Bienen produzieren mit ihren Wachsdrüsen winzige Wachsplättchen. Die wiegen nur etwa 0,8 mg. Für 1 kg Bienenwachs sind über 1 Million Wachsplättchen notwendig. Bienenwachs ist natürlich, riecht gut, schaut gut aus, brennt länger, ist chemiefrei, biologisch, wasserabweisend, luftdurchlässig und sogar antibakteriell. Ein sehr gutes Naturprodukt. Es ist als Konsistenzgeber wichtiger Bestandteil in vielen Cremes, Lippenstiften und Lotionen. Bei Verwendung in Schuhcremes oder in der Holzpflege imprägniert und fettet es und schützt die Oberfläche. Bienenwachswickel sind ein altes Hausmittel bei Erkältungskrankheiten, bei Verspannungen sowie bei Rücken-, Muskel- und Gelenkschmerzen. Bienenwachstücher können als Ersatz für Frischhaltefolie und Plastikbehälter verwendet werden. Wir schmelzen das alte Bienenwachs aus den nicht mehr verwendeten Bienenwaben und machen daraus neue Mittelwände oder gießen wunderschöne Bienenwachskerzen.
...Winterbienen bis zu 8 Monate leben?
Winterbienen schlüpfen im Herbst und machen sich sieben bis acht Monate lang als Arbeiterinnen im Bienenstock nützlich. Im Vergleich zu den Sommerbienen, die nur fünf bis sechs Wochen leben, haben sie somit ein viel längeres Leben. Sie übernehmen den etwas entspannteren Part, da sie nicht umher fliegen und Pollen oder Nektar sammeln müssen sondern überwiegend in ihrem Bienenstock bleiben. Winterbienen sorgen dafür, dass das Bienenvolk gut durch die kalten Monate kommt. Indem sie sich eng aneinander kuscheln und ihre Muskeln spielen lassen, erzeugen sie Wärme und halten einander warm. Wenn es dann im Frühjahr wieder wärmer wird kümmern sie sich um die frische Brut und sorgen dafür, dass es im neuen Jahr aufs Neue eine gesunde Bienenpopulation mit vielen fleißigen Arbeiterinnen und einer gesunden Bienenkönigin gibt.
...Honigbienen fünf Augen haben?
Zunächst sind da die beiden großen Facettenaugen, die man beim Anblick einer Biene sofort erkennt. Mit diesen beiden Augen nehmen die Bienen ihre Umgebung zur Orientierung im Flug wahr. Deutlich weniger sichtbar sind drei Punktaugen, die sich oben auf dem Kopf der Biene befinden. Sie liefern kein scharfes Bild der Umgebung sondern sind extrem lichtempfindlich. Die dienen der Biene als innere Uhr und als eine Art Lichtkompass.
...es einiges zu beachten gibt bei Insektenhotels?
Das Insektenhotel muss vor Wind, Kälte und Regen geschützt werden. Gleichzeitig muss es aber für Nützlinge sichtbar sein, also bitte nicht unter ein Dach oder in eine dunkle Ecke des Gartens hängen. Am besten in südlicher Ausrichtung mit direkter Sonneneinstrahlung möglichst morgens. Die Röhren müssen gerade Kanten haben, ansonsten können sich die Bewohner an ihren zarten Flügeln verletzen. Insektenhotels am besten im Februar/März aufhängen bevor die ersten potenziellen Bewohner geschlüpft sind. Bei manchen Insektenhotels dauert es auch mal ein Jahr, bis die ersten Bewohner einziehen. Die mögen es meist eher etwas „rustikal“ und nicht alles blitzsauber und steril. Wenn dann immer noch niemand eingezogen ist, dann passt vielleicht der Standort nicht, oder die „Zimmer“ sind ungeeignet, weil vielleicht zu ausgefranst an den Eingängen.
...Bären Honig lieben?
Naja nicht ganz richtig. Eigentlich lieben die Bären weniger den Honig als vielmehr die Brut der Bienen in den Bienenwaben. Die besteht nämlich vor allem aus Eiweiß, was Bären Kraft und Saft gibt. Natürlich ist da auch immer Honig dabei, den die Bären sicherlich ebenfalls genießen. Bienen sind sofort in Alarmbereitschaft wenn sich Bären nähern. Zum Glück gibt es bei uns keine wilden Bären. Aber Imker! Die haben meist helle Kleidung an, damit die Bienen sie nicht mit Bären verwechseln. Große Menschen mit dunkler Kleidung halten Bienen nämlich manchmal für Bären. Dann kann es sein, dass sie stechen um sich zu verteidigen.
...Bienen manchmal echte Hausbesetzer sind?
Die „zweifarbige Schneckenhausbiene“ ist dafür bekannt. Die solitär lebende Wildbienenart nistet ausschließlich in Schneckenhäusern, in leeren natürlich. Die Biene ist dabei sehr wählerisch, wenn es um die richtige Behausung für den Nachwuchs geht. Im April sucht sie nach leeren Schneckenhäusern von Schnirkel-, Strauch- oder Bänderschnecken, um darin ihre Nester anzulegen. Jede Menge Pollen und Nektar werden eingelagert, und bis zu 6 Eier reingelegt. Das Schneckenhaus wird dann mit einem Pflanzenmörtel aus Sand, Erde und kleinen Steinchen verschlossen und mit der Öffnung auf den Boden gedreht. Getarnt wird das Schneckenhaus mit Grashalmen, Zweigen oder Blättern. Nach 5-7 solcher Baustellen stirbt das Bienchen dann erschöpft im Juni. Im Schneckenhaus entwickeln sich die Larven und überwintern verpuppt in ihrem wohligen und sicheren Häuschen um dann im nächsten Jahr wieder als neue Schneckenhausbiene von vorne zu starten.
...auch Bienen schlafen?
Lange Zeit hat man angenommen, dass Bienen und andere Insekten nicht schlafen. Falsch gedacht! Forschungen haben ergeben, dass auch Bienen schlafen. Honigbienen kriechen dazu meist Kopf voraus in leere Waben und lassen ihre Fühler und Beine entspannt nach unten baumeln. Junge Bienen brauchen mehr Schlaf als ältere Bienen, die bereits als Sammlerinnen draußen unterwegs sind. Während die jungen Bienen mehrmals am Tag ein Nickerchen machen, haben die Sammlerinnen einen klaren Tag-Nacht-Rhythmus. Drum ist am Bienenstock nachts und in der Abend- und Morgendämmerung auch im Sommer meist nur sehr wenig los. Die Bienen ruhen sich aus, schlafen und sammeln Kraft für den neuen Tag. Ob sie wohl auch träumen?
...Pflanzen nicht nur über ihre Blüten Nektar abgeben können?
Mittels sogenannter „extrafloraler Nektarien“. Das sind pflanzliche Saftdrüsen, die der Nektarproduktion dienen. Sie treten als kleine, knubblige Drüsen außerhalb von Blüten auf, meist an Blättern oder am Stiel einer Pflanze. Über diese Drüsen sondert die Pflanze neben Zucker auch Proteine und Aminosäuren aus. Ameisen lieben diese Nähstoffe und verteidigen „ihre Pflanzen“ dann oft gegen Schädlinge. Aber auch unser Honigbienen sammeln gerne die süßen Tropfen aus diesen extrafloralen Nektarien und machen daraus dann feinen, meist dunklen Honig.
...Bienen surfen können?
Bienen können nicht schwimmen. Daher ist es wichtig, dass in einer Bienentränke immer genügend Landeplätze bzw. Schwimmhilfen sind. Fällt eine Bienen aber doch mal ins Wasser, dann kann sie mit ihren Flügeln kleine Wellen erzeugen, die sie dann ans rettende Ufer vorwärtstreiben. Sie "surfen" also auf selbst gemachten Wellen - wer kann das schon!
...Honig viel mehr als Zucker ist?
Die Mischung machts! Honig besteht aus etwa 80% Zucker und ca. 17% Wasser. Der Rest sind wichtige Stoffe wie Aminosäuren, Enzyme und Spurenelemente. Beim Zucker handelt es sich um verschiedene Zuckerarten. Vor allem sind dies Einfachzucker wie Traubenzucker (Glukose) und Fruchtzucker (Fruktose), aber auch Mehrfachzucker wie Malzzucker (Maltose) oder Haushaltszucker (Saccharose). Frucht- und Mehrfachzucker werden vom Körper verzögert aufgenommen, wodurch der Blutzuckerspiegel nicht so abrupt steigt und fällt wie bei "normalen" Süßigkeiten. Enzyme im Honig wirken verdauungsfördernd und antibakteriell. Enzymreicher Honig ist besonders gesund. Aminosäuren im Honig sind für die Farbe und das Aroma zuständig. Sie dienen im Körper zum Aufbau von lebensnotwendigen Eiweißen. Prolin unterstützt im Körper bei der Bildung von Hämoglobin. Honig vom heimischen Imker enthält auch Pollen der Trachtpflanzen von denen der Nektar gesammelt wurde. Er kommt nur in geringen Mengen vor und ist für Allergiker normalerweise nicht gefährlich. Pollen stärkt das Immunsystem. Honig enthält auch noch Vitamine und Mineralstoffe, beispielsweise Vitamin C, das die Leistungskraft stärkt und vor Erkältungen schützt. Honig ist gesund und enthält viele wertvolle Inhaltsstoffe. r ist also viel mehr als nur Zucker.